Interview mit Trainer Sascha Watzlawik zum Saisonstart in der Oberliga
„Die Jungs sind fit!“
Die neue Oberliga-Saison steht vor der Tür. Nach großem Umbruch im Kader startet der FV Engers am Freitagabend in Waldalgesheim in die neue Spielzeit der fünften Liga. Am Mittwoch, 2. August, folgt dann um 19 Uhr schon das erste Heimspiel am Wasserturm. Es kommt Regionalliga-Absteiger Rot-Weiß Koblenz zum Derby. Wir sprachen mit Trainer Sascha Watzlawik über das neue Team, die Vorbereitung und die Ziele.
Wie zufrieden bist Du mit dem Kader?
Ich bin sehr zufrieden. Wir haben eine gute Mischung. Mit Jannik Stoffels und Moritz Brato sind zwei Jungs dazugekommen, die Erfahrung haben, aber gleichzeitig mit 26 und 27 Jahren auch im besten Fußballeralter sind. Und dann haben wir ganz, ganz viele junge Spieler geholt. Das ist unsere Marschroute: Wir wollen jungen Spielern eine Basis geben. Wir wollen langfristig mit den Spielern arbeiten und sie bei uns halten. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren viele Spieler aus unteren Klassen geholt und aufgebaut.
Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
Von den Ergebnissen her war es sehr, sehr gut. Aber darauf würde ich es nicht allein reduzieren. Denn wir haben auch gegen Mannschaften gespielt, die sich neu finden mussten – sei es nach einem Abstieg oder aus finanziellen Gründen. Vielmehr hat mir die Art und Weise gefallen: Die Jungs waren im Training sehr aktiv. Sie sind sehr willig, haben Gas gegeben und alles reingehauen. Wir haben sehr viel trainiert, vielleicht mehr als in früheren Jahren. Das war gut. Ich habe das Gefühl, dass wir wirklich sehr viele Spieler auch sehr fit haben.
Wird sich mit den neuen Spielern am Spielstil etwas ändern?
Der Spielstil muss zur Mannschaft passen. Ich denke, wir haben da etwas gefunden. Aber viel ändern müssen wir nicht, weil es ähnliche Typen sind. Wir haben immer schon sehr aktiv Fußball gespielt und werden schauen, dass wir da anknüpfen können. Wir haben aus der letzten Saison wieder Erkenntnisse gezogen, auch was unsere Art, Fußball zu spielen, betrifft. Da werden wir weitermachen.
Wo sind die größten Stärken? Wo noch Schwächen?
Nach vier Wochen ist es zu früh, dazu etwas zu sagen. Das wird sich nach den ersten
Meisterschaftsspielen herausstellen. Auffällig ist für mich bislang, dass wir einen unheimlichen Speed haben. Über Schwächen spreche ich dagegen lieber mit meinem Trainerstab und der Mannschaft. Das muss ich nicht öffentlich machen. Klar ist: Wir werden von Spiel zu Spiel versuchen, Fehler auszumerzen.
Gibt es noch Verletzte oder Spieler mit Rückstand?
Louis Klapperich musste leider nach seinem Armbruch noch einmal nachoperiert werden. Das ist sehr schade. Ansonsten ist Andi Brahaj leicht angeschlagen. Alle anderen sind wieder zurück. Auch Sören Klappert und Kevin Lahn sind wieder im Mannschaftstraining. Die Mannschaft ist insgesamt in einem sehr guten Zustand. Alle, auch die älteren Spieler, haben viel Gas gegeben, auch weil sie wussten, dass jetzt Konkurrenz kommt. Insgesamt passt es. Es ist ein bisschen wie vor zwei Jahren, als wir aus der Coronapause kamen. Da waren die Spieler auch sehr gut trainiert.
Es gab Veränderungen im Trainerteam. Lars Nolden ist zum Co-Trainer aufgestiegen, Sebastian Bell ist als Athletiktrainer hinzugekommen, Sascha Boese als Torwarttrainer. Wie habt ihr euch eingespielt?
Das gefällt mir auch sehr, sehr gut. Wie ihre Vorgänger sind sie sehr engagiert und leben das zu 100 Prozent. Wir haben einen sehr guten Austausch. Ich bin ja schon lange da und es tut gut, wenn ich mich mit jemandem unterhalten kann, der Fußball aus einem wieder etwas anderen Blickwinkel sieht. Da sind auch für mich dann neue Dinge dabei. Mit Lars haben wir ja schon zusammengearbeitet, aber in der neuen Position als Co-Trainer merkt man, dass er Dinge verändern möchte. Auch Sebi bringt unheimlich viel Wissen und Fachkompetenz mit. Er hat ein sportwissenschaftliches Studium und man merkt, dass er in Andernach bei den Damen in der zweiten Liga einen guten Job gemacht hat. Er gibt den Jungs viel mit. Und Sascha macht als Torwarttrainer genauso einen Riesenjob. Schließlich verstehen wir uns menschlich sehr gut. Das passt.
Was ist das Ziel für die Saison?
Viele Jungs wollen den Rheinlandpokal holen. Das ist ja auch klar, vor allem bei den Jungs, die in NRW gespielt haben. Da gibt es Drittligisten, gegen die du keine realistische Chance hast. Das ist hier anders. Von daher ist das für viele der Traum. Mein Ziel ist es aber erst einmal, dass wir uns als Mannschaft finden. Dass wir schnell Punkte holen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Alles darüber hinaus muss man sehen. Wir haben uns Zwischenziele gesetzt. Das erste war, eine gute Vorbereitung zu haben. Das haben wir erreicht. Jetzt ist ein guter Start wichtig. Den kann man natürlich nicht an einem Spiel festmachen. Aber gerade bei den vielen englischen Wochen zu Beginn ist es schon wichtig, dass wir gut hereinkommen.
Wer sind Deine Favoriten in der diesjährigen Oberliga?
Die Top3 sind für mich Eintracht Trier, Wormatia Worms und FK Pirmasens. Auch auf Kaiserslautern
muss man schauen. Dazu kommt dann sicher die ein oder andere Überraschungsmannschaft.
Warum sollte man am Mittwoch, 2.8., um 19 Uhr am Wasserturm sein?
Weil es unser erstes Heimspiel ist und die Jungs es einfach verdient haben. Sie legen bei jedem Spiel ihr Herz auf den Platz. Die Jungs hauen sich rein, jeder gibt alles. Wir haben eine neue Mannschaft und die braucht auch Support. Den werden sie dann zurückgeben. Ich bin überzeugt, dass wir eine geile Truppe haben, die sehr aktiv ist, Tempofußball spielt und einfach Lust hat.
Das Interview führte Ulf Steffenfauseweh