Interview mit Neuzugang Alexis Weidenbach
Am letzten Tag des Transferfensters ist unserem Trainer Sascha Watzlawik, Teammanager Aleks Naric und allen Beteiligten ein echter Coup gelungen. Mit Alexis Weidenbach konnte man einen regionalligaerfahrenen Mittelfeldspieler verpflichten, der sogar für die Nationalmannschaft der Dominikanischen Republik spielte. Wir konnten mit unserem Neuzugang ein kleines Interview führen:
Alexis, wieso bist Du zum FV Engers gewechselt?
Ich kenne Engers als Top-Adresse in der Region. Mit Rot-Weiß habe ich in der Oberliga früher öfter gegen den FVE gespielt. Ein super Verein! Daher kenne ich auch schon einige meiner neuen Mitspieler, wie Thilo Kraemer, Chris Meinert und Leon Gietzen. Man hört nur Gutes über die Stimmung in der Mannschaft. Und dann hatte ich mit dem Trainer ein super Gespräch. Er ist sehr ehrlich, sehr authentisch. Das mag ich. Daher ist mir die Entscheidung zum Wechsel letztlich leicht gefallen.
Du bist in Villa Mella in der Dominikanischen Republik zur Welt gekommen, lebst aber seit Deinem vierten Lebensjahr in Deutschland. Wie war es, als Nationalspieler für Dein Geburtsland aufzulaufen?
Das war schon eine super Erfahrung, wohl das schönste Erlebnis, das ich im Fußball hatte. Natürlich kann man den Fußball dort nicht mit dem europäischen vergleichen. In der Dominikanischen Republik ist Baseball der eigentliche Nationalsport. Aber Fußball ist im Kommen. Und hinzufliegen und dann wie ein Star behandelt zu werden, war schon eine Wahnsinns-Erfahrung. Da standen Fans vor dem Hotel und wollten Autogramme haben und Fotos mit uns machen. Auch das Felix-Sanchez-Stadion in Santo Domingo war bei den Spielen sehr gut gefüllt. Das bleibt einfach unvergesslich. Ich bin dem Land, aber auch Rot-Weiß Koblenz dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte.
Ist das Kapitel Nationalspieler abgeschlossen?
Es gab einen Trainerwechsel. Mit dem neuen Coach hatte ich Kontakt, aber wir haben vereinbart, dass ich erst einmal den Fokus auf den Verein und den Abstiegskampf lege. Wie die Zukunft aussieht, kann ich noch nicht sagen. Ich denke, früher oder später werden sie sich melden. Und dann sehen wir, ob es noch einmal reicht oder nicht.
Du bist aber trotzdem ein „Junge aus der Region“: Kannst Du deine bisherige Fußballkarriere ein wenig skizzieren?
Mein Dorfverein war die SG Brohltal. Dort habe ich bis zur C-Jugend gespielt. Dann stand eines Sonntagmorgens plötzlich Günther Nebgen von der SG 99 Andernach vor unserer Haustür und hat gesagt, dass ich künftig für sein Team spiele. Das fand ich super-sympathisch. Wir sind auch heute noch Freunde. Für Andernach habe ich dann in der ganzen Jugendzeit gespielt und auch noch ein Jahr unter Jupp Kowalski im Herrenbereich. Anschließend bin ich ein Jahr zur SpVgg Burgbrohl und hab dann sechseinhalb Jahre für Rot-Weiß Koblenz in der Oberliga und Regionalliga gespielt.
Welche Ziele hast Du mit dem FV Engers?
Ich möchte einfach das Bestmögliche herausholen. Wenn ich die Oberliga-Tabelle anschaue, kann ich feststellen, dass es oben sehr eng ist. Ich kenne unserer Kader und weiß, dass er eine extrem hohe Qualität hat. Und natürlich ist im Pokal alles möglich. Engers hat schon zweimal gewonnen, ist also eine gute Pokalmannschaft. Ich hab mir im Fußball bisher alles selbst erarbeitet und nichts geschenkt bekommen. Nur das letzte Rheinlandpokal-Finale mit Rot-Weiß war– coronabedingt – lediglich ausgelost. Ich würde schon gern noch mal ein echtes Finale spielen!
Das Interview führte Ulf Steffenfauseweh / Originalfoto: Rene Weiß (RW Koblenz)